Die Walther-Arndt-Vorlesung ist eine vom Museum für Naturkunde Berlin und der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin initiierte Vorlesungsreihe zu naturwissenschaftlichen Themen. Sie trägt ihren Namen in Erinnerung an den bedeutenden Wissenschaftler und aufrechten Menschen Prof. Dr. Walther Arndt, Mitglied der Gesellschaft Naturforschender Freunde und Zoologe am Museum für Naturkunde.

 

Als Schüler des bekannten Zoologen Willy Kükenthal war er diesem 1921 an das damalige Zoologische Museum in Berlin gefolgt und war hier für die Abteilung Marine Wirbellose (Schwämme, Würmer, Moostiere und Stachelhäuter) verantwortlich. Walther Arndt war ein international ausgewiesener und vielseitiger Naturwissenschaftler, den seine wissenschaftliche Arbeit ausfüllte. Er veröffentlichte über 200 Publikationen, darunter viele Neubeschreibungen von Arten.

 

Er bewies auch in schwersten Zeiten ein Höchstmaß an Zivilcourage. Als eher unpolitischer Gelehrter wurde er Opfer des Nationalsozialismus, weil er seine mutigen Worte, die das Gewaltregime kritisierten, nicht zurücknehmen wollte. Aufgrund zweifacher Denuntiation aus seinem persönlichen Umfeld, darunter einer seiner Fachkollegen, wurde er im Januar 1944 inhaftiert und im Mai von Freislers Volksgerichthof wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt. Trotz vehementer Führsprache und Gnadengesuche namhafter Persönlichkeiten wurde er im Juni 1944 hingerichtet.

 

 

Gedenktafel am Museum für Naturkunde